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Efringen-Kirchen
18. März 2006
Lob und Kritik: Bei den Proben für das große Chorprojekt versteht es Dirigent Erhard Zeh, seine musikalischen Vorstellungen anschaulich zu vermitteln
"Yesterday" als Titel - aber der Sängerbund ist nicht von gestern
Von unserem Mitarbeiter Herbert Frey
EFRINGEN-KIRCHEN. Welch intensive Arbeit hinter einem abendfüllenden Konzert steckt, das kann man derzeit eindrucksvoll erfahren, wenn man eine Probe des Sängerbundes im Saal des Museums verfolgt.
gemischter Chor
Trotz mancher Kritik: Dirigent Erhard Zeh bleibt in den Proben mit dem Sängerbund stets locker. (FOTO: HERBERT FREY)
Die rund 40 Sängerinnen und Sänger bereiten sich dort auf das Projekt “Yesterday — Melodien eines Jahrhunderts” vor, das am 25. März, 19.30 Uhr, in der Mehrzweckhalle über die Bühne gehen wird. Mit dabei sind dann das Henry Uebel Trio, die Sängerin Sandy Williams, die lokale Band “House of Music” sowie Moderator Bernd Vollmer. Vom Anfang des Jahrhunderts spannt sich dabei der Bogen quer durch alle Stilrichtungen bis in die populäre Musik.

Trotz dieser Vielgestaltigkeit wird der Vortrag, das machen die Proben deutlich, wie aus einem Guss sein. Dafür sorgt der erfahrene Dirigent Erhard Zeh, der weiß, wie er seine Akteure anpacken muss: Gerade heraus in der Kritik, dann aber einen lockeren Spruch nachschiebend.

Diskussionen (etwa über die Zahl der englischsprachigen Lieder) oder auch nur ein Murmeln unter den Sängern kommt gar nicht erst auf — alle sind hoch motiviert. Nach dem Einsingen (“Müllermeister mahle mir meine Menge Mehl” ) folgt das Titellied “Yesterday” . Zeh weiß, wie wichtig das erste Stück eines Programmes ist: “Da müssen wir die Leute gleich mitnehmen” . Deshalb greift er sofort ein, wenn er das entsprechende “Feeling” vermisst: “Stopp” , sagt er dann, “das war jetzt Heino” .

Zeh arbeitet viel mit Bildern: Der Fluss des Gesanges müsse sein wie das Dahingleiten eines Segelschiffes übers Meer, verdeutlicht er etwa beim Song “Sailing” . Und er legt Wert auf Textverständnis, “damit nicht zwischen zwei Wörtern geatmet wird, die inhaltlich zusammen gehören” . “Dranbleiben jetzt” , fordert er dann mitten im Vortrag auf, “und das Schiff nicht zum Sinken bringen” .

Extra antreiben muss Zeh seine Sängerinnen und Sänger nicht, ein Spruch wie: “Ich mach´ hier Gymnastik und dann kommt nichts” genügt — und schon läuft es wieder. Er versteht es eben glänzend, genau zu vermitteln, wie er sich die einzelnen Beiträge vorstellt, auch wenn er, wie er selbstironisch anmerkt, “am Klavier manchmal daneben” greift.

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