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Efringen-Kirchen
04. März 2013
Weibliche Sanges-Übermacht
Efringen-Kirchen (mao). Auf ein erfolgreiches Jahr blickte der Sängerbund
Efringen-Kirchen bei seiner jüngsten Generalversammlung zurück. Bei sieben
Konzerten wurde man gefeiert. Derzeit eifern die Sänger auf einen neuen
Höhepunkt zu: Im April will man die Konzertbesucher mit Gesang und Musik
in die sinnlich-poetischen Beziehungswelten von Brahms und Schumann entführen.
Vorstand
Sängerbund-Vorsitzender Reinhard Knorr freut sich über den neu gewählten Vorstand (v. r.): Angelika Nestmann ist künftig seine Stellvertreterin (für Gertrud Krebs), Stefan Kirchgässer (Aktivbeisitzer), Astrid Weckert (Kassiererin), Renate Traut (stellvertretende Kassiererin und Notenwartin), Kristiina Kanhold (Aktivbeisitzerin), Katrin Schulz (Schriftführerin) sowie Hanna Brödlin und Jürgen Rübin (beide Aktivbeisitzer). Foto: Marco Schopferer
Vorstand
Seit 40 Jahren singt Frieder Silbereisen (r.) bereits im Sängerbund Efringen-Kirchen, Renate Traut (l.) ist seit 25 Jahren aktiv dabei. Vorsitzender Reinhard Knorr bedankte sich bei der Generalversammlung (siehe auch nebenstehenden Bericht) zudem ganz besonders bei der langjährigen, stellvertretenden Vorsitzenden Gertrud Krebs, die aus dem Vorstand ausschied. Sie darf sich auf eine Ballonfahrt freuen. Foto: Marco Schopferer

Chorleiter Erhard Zeh ist es durchaus etwas leid. Immer werde allerorten über den Mangel an männlichen Sängern gejammert, dabei sei ihm viel wichtiger, welches Ergebnis denn am Ende eines Konzert stehe. Und da könne sich der Sängerbund eben sehen lassen. "Wir zeigen immer eine hohe Qualität und eine starke Ausstrahlung, die mit fröhlichem Singen gepaart" sei, lobte der Chorleiter die Leistung der Sängerinnen und Sänger. Gerade in den vergangenen Monaten habe man wieder "eine unheimlich konzentrierte Arbeitsphase" erlebt. Unter dem Titel "Du bist mir so unendlich lieb" will man sich beim anstehenden Konzert in der Tannenkirchener Kirche (13. April) und tags darauf im Foyer der Efringen- Kirchener Mehrzweckhalle den (Liebes-) Briefen und Kompositionen der "ganz faszinierenden Dreiecksbeziehung" von Johannes Brahms, Clara und Robert Schumann hingeben.

Auf Erfolgen will man sich beim Sängerbund nicht ausruhen. Zumal Vorsitzender Reinhard Knorr und Schriftführerin Kathrin Schulz guten Gewissens in ihren Berichten das vergangene Jahr Revue passieren lassen konnten. Das Schlagerkonzert mit der Hitparade von Radio SBEK füllte die Halle, wurde von den Besuchern begeistert gefeiert, und auch bei "Lörrach singt" genoss man wieder große Aufmerksamkeit. Beim "Singen im Garten" hinter dem Museum "Alte Schule" gestaltete der Sängerbund gemeinsam mit dem Schülerchor des Schulzentrums eine generationenübergreifende Begegnung der lockeren Art. Daran will man auch künftig festhalten. Genauso wie am alljährlichen Wechsel zwischen modernen Schlagern, Popsongs, Musical und klassischem Liedgut. Letztes Jahr stand die Hitparade auf dem Programm, in diesem Jahr Schumann und Brahms, und im Februar 2014 soll dann wieder ein Musical auf die Bühne gebracht werden. Eine Mischung, wie sie auch den Sängern gefällt.

Gleich neun neue Sängerinnen stießen 2012 zum Chor, der nunmehr über noch mehr weibliche Sangeskraft verfügt. In den Reihen der Aktiven finden sich derzeit 41 Frauen und nur zehn Männer. "Den bedauerlichen Schwund bei den Männerstimmen" müsse man "zwar akzeptieren, aber nicht verstehen", sagte Knorr. Er hoffe "inständig, dass sich diese prekäre Situation in nächster Zukunft irgendwie entspannt". Ansonsten "heißt es wirklich bald Sängerinnenbund oder Frauenchor Efringen-Kirchen" scherzte der Vorsitzende. Aber am Ende eines Auftritts zähle für die Besucher halt doch nur die konzertante Qualität und für die Sängerinnen und Sänger der Spaß am Singen, hieß es. Auf den Geschlechter-Quotenschlüssel muss man, wenn es nach Chorleiter Zeh geht, ja vielleicht sowieso nicht so genau schauen.


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